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Schlange

 

In unseren Projekten bieten wir den Kindern die Chance, Freiräume in ihrem sonst sehr von Aussen vorgegebenen Schulalltag zu entdecken. Wir ermutigen sie, eigene Ideen zu entwickeln, sich auf unsere Impulse einzulassen. Wir eröffnen einen geschützten Raum, in dem die Gruppe sich frei entfalten kann. Durch unsere zugewandte Präsenz halten wir einen flexiblen Rahmen, der den Kindern Sicherheit und Freiheit gleichermaßen bietet und in dem sie sich auf die eigene Kreativität aber auch auf gruppendynamische Entwicklungen einlassen können. Unsere Arbeitsweise orientiert sich an den Einfällen                                                                  und Interessen der Schüler:innen. Dadurch, dass wir immer zu zweit im Team arbeiten, ist  es uns                                                                           möglich, jedes Kind dort abzuholen, wo es steht. Wichtig ist es uns, die individuellen                                                                                                         Standpunkte in die Abläufe zu integrieren und gleichzeitig gemeinsame Themen                                                                                             der Gruppe zu bearbeiten. Wir versuchen eigenständiges und kreatives Arbeiten                                                                                            zu fördern - dabei gibt es kein „Richtig“ oder „Falsch“. Die Kinder und Jugend-                                                                                                 lichen können sich mit ihren freien und eigenen Bewegungen tänzerisch aus-    drücken, können sich in spielpädagogischen Gruppenarbeiten und natürlich in allen denkbaren gestalterischen Möglich-keiten wie Malen, Zeichnen oder Bauen ausprobieren. Die Ideen vermischen sich und es entstehen Arbeiten, die Kunst und Tanz verbinden:

 

               Wie fühlt es sich an, selbst die Position einer Skulptur einzunehmen? Und wie würde ich mich

       selber als diese Skulptur malen? Wie könnte ich sie zum Leben erwecken und wie bewegt sie sich?

               Zu welcher Bewegung lädt mich ein Bild ein? Welche Musik passt dazu?…

 

Die Chance, ein ganzheitliches Lernkonzept kennen zu lernen, den Prozess nicht nur theoretisch sondern

tatsächlich begreifbar zu machen, ist für viele Schüler:innen erst mal schwierig anzunehmen, das freie Arbeiten oft sehr ungewohnt. Die Kontinuität und die Stärkung der eigenen Fähigkeiten, über die Bewegung körperlich verinnerlicht, über das innere Auge auf dem Papier sichtbar gemacht, ist Hauptbestandteil unserer Arbeit. Für jede:n gibt es einen Platz, keine:r muss jede:r kann. Die Sicht auf das individuelle Können ist die Basis, auf der wir aufbauen. Wir unterstützen die Kinder in dem was sie können: Stärken bestärken:
                              

                    „Ich kann lange auf einem Bein stehen.“ „Ich kann gut Streit schlichten.“

                                    "Ich kann mit den Nasenflügeln wackeln.“  „Ich bin gut in Türme bauen.“


In Zusammenarbeit mit den Lehrkräften und der Schulleitung sprechen wir über Themen, die die Klasse aktuell beschäftigen und versuchen, diese auch in unserer Arbeit mit den Kindern aufzugreifen. Umgekehrt ist es uns wichtig, besondere Gruppenprozesse und Entwicklungen Einzelner mit der Schule zu teilen.


Ein weiterer wichtiger Teil unserer Arbeit ist ein intensiver Austausch zu zweit. Wir besprechen regelmäßig in unserem gemeinsamen Atelier die kommenden Kurstage, überlegen, wie wir an aktuellen Ideen weiterarbeiten können, was es dafür braucht und welche Anregungen der Gruppe eventuell gut tun würden. Auch eine Reflexion der vergangenen

Kursstunden ist uns wichtig.

Im gemeinsamen Tun mit den Jugendlichen und mit Hilfe

inspirierender Tipps kann jeder Impuls zu einer Idee

werden. In den Projekten lernen wir uns neu kennen,

wärmen uns auf, arbeiten zusammen, stoßen

schöpferische Prozesse an, denken zusammen nach,

skizzieren, finden Bewegungen und arbeiten diese dann aus.

         ...Ideen werden sichtbar, Material wird gewählt, ein Bauplan erstellt, Schritte durchdacht...  

                               Denkschritte.       Bauen.       Pause.       Betrachten.       Tanzen…

Als wegen Corona „Homeschooling“ war, haben wir verschiedenste Wege gefunden, um mit den Schüler:innen in Kontakt zu bleiben und weiterarbeiten zu können. Wir haben ihnen unter anderem handschriftliche Briefe nach Hause geschickt oder haben über das Onlineprogramm der Schule Treffen organisiert, um kreative Impulse in den Alltag daheim zu geben:

Mal sollte für eine:n Schulfreund:in etwas gestaltet werden, um dann beim Wiedersehen übergeben zu werden, mal haben wir Anregungen gegeben wie etwa Videos mit Bewegungsideen oder Materialvorschläge als z.B. Stopmotionfilm.

Wir haben alles, was in dieser Zeit entstanden ist, gesammelt: Schriftstücke, Bilder, Skulpturen oder Ideen, die von Einzelnen der Gruppe hergestellt wurden - um daraus dann am Ende etwas zu konzipieren, was alle Beteiligten vereint. Immer wieder sind wir aktiv ins Gespräch mit den teilnehmenden Jugendlichen gegangen und im Grunde ist jede Idee zur Umsetzung aus einem Impuls der Gruppe entstanden:

                             Überleg dir eine Bewegung, die dir grad gut tut - was verbindest du für ein Gefühl damit

                                                    - wie kannst du es zeichnerisch darstellen...

 

Der darauf folgende Wechselunterricht hat uns nochmal vor ganz neue Herausforderungen gestellt. Im Hin und Her haben wir uns aufeinander aufbauende Aktionen überlegt, um dann die Ergebnisse der Gruppen zusammenzuführen und daraus z.B. ein kleines Buch drucken lassen. Immer weiter lernen wir voneinander und miteinander, probieren uns aus und haben ausserdem großen Spaß mit all den Kindern.

                                                                                             Rosanna Schumacher & Angela Verholzer-Scheier 2023
 

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